Fachunterricht

 

 

Fachunterricht im eigentlichen Sinn gibt es bei uns für die Fremdsprachen (Englisch, Französisch und Spanisch) und Sport / Schwimmen, Kunst und Musik. Ab dem 7. Schuljahr nimmt der Fachunterricht in allen Fachbereichen einen größeren Stellenwert ein.

 

Aspekte

des Schulkonzepts in der Stufe III und IV

 

Die

Unterrichtsgestaltung an unserer Gesamtschule erfordert von uns noch mehr

Kreativität und Eigenleistung als die der Grundschule. Das liegt unter anderem

daran, dass Maria Montessori ihr Konzept für das schulische Lernen im

Jugendalter, den sogenannten Erdkinderplan, nicht mehr vollständig entwickelt hat.

Auch stellt die zunehmende Bedeutung des fachlichen Lernens in der Sekundarstufe

eine besondere Herausforderung dar. Nicht zu vergessen ist die anspruchsvolle

Entwicklungsphase der Pubertät, in der die intrinsische Lernmotivation bei

vielen Schülerinnen und Schülern nicht mehr so vorhanden ist wie in den ersten

Schuljahren.

Unser

Ziel für die höheren Klassen besteht darin, den zentralen Grundgedanken der

Montessori-Pädagogik, das eigenverantwortliche Lernen der Schülerinnen und

Schüler, weiter zu fördern, es in seiner konkreten unterrichtlichen Ausprägung

jedoch an die veränderten Entwicklungs- und Lernbedürfnisse der Jugendlichen

anzupassen. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Anteil an „klassischer“

Freiarbeit zugunsten von projektorientierteren Unterrichtsformen abnimmt. Diese

Unterrichtsform stellt mit ihren Möglichkeiten zur sozialen Interaktion eine

besonders sinnvolle Organisationsform für Jugendliche dar.

In

ihrem Erdkinderplan, von Montessori auch als „Erfahrungsschule des sozialen

Lebens“ bezeichnet, geht die Pädagogin von einem Internat aus, zu dem ein

Bauernhof, ein Gästehaus und auch ein Geschäft gehören (vgl. Montessori 1996,

S. 127-157). Im Mittelpunkt sollte die Verbindung körperlicher und kognitiver

Arbeit stehen. Die Jugendlichen sollen erfahren, dass sie mit ihren Händen

etwas Sinnvolles erschaffen können. Die landwirtschaftlichen Produkte sollen

dann im Geschäft verkauft werden. Das Konzept setzen wir an unserer Schule in

dieser Konsequenz nicht um, realisieren die grundlegenden Ideen aber an

unterschiedlichen Stellen. So verbringen die Schüler des 7. Schuljahres ein

Schuljahr lang einen kompletten Schultag in der Woche auf einem Bauernhof, dem

Emshof in Telgte, in der Nähe von Münster. Sie kümmern sich um die Tiere,

betreiben Ackerbau und bereiten ihre Mahlzeiten selbstständig zu. Theoretisches

Lernen vieler Fachbereiche wird verknüpft mit den realen Erfahrungen auf dem

Hof. Ein Verkauf der Produkte findet bereits im kleinen schulischen Rahmen

statt. Die Skepsis für dieses Projekt war sowohl bei einigen Eltern als auch

bei den Schülern nicht ganz klein. Mittlerweile wird die Sinnhaftigkeit, Schule

in dieser herausfordernden Zeit der Pubertät nach draußen zu verlegen, nicht

mehr hinterfragt. Lehrer, Eltern und Kinder sind begeistert. Die Lehrer

berichten, dass die Schüler auf dem Emshof eine Konzentration und Zufriedenheit

ausstrahlen, die sie im Schulgebäude oft vermissen.

Im 8.

Schuljahr führen wir das Projekt „SozialGenial“ durch. Die Schüler suchen sich

selbstständig einen Bereich, in dem sie sich gesellschaftlich und sozial

engagieren. Das können z. B. Hilfeleistungen für alte Menschen, Unterstützung

von Grundschulkindern, Dienste in der Schulküche oder Arbeit im Naturschutzbund

sein. Hier sollen die Jugendlichen erfahren, dass sie mit ihren Kompetenzen

einen verantwortlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten können.